Fotostudio – Projekt “Eli”

„Book of Eli“ – Projekt

Ich liebe Filme. Nicht nur das sie gut unterhalten, man kann auch vieles über einen guten Bildaufbau lernen. Es gibt Regisseure, die schaffen es fast in jeder zweiten Szene ein Kunstwerk aufzubauen. Würde man aus jeder Szene ein „Frame“ festhalten und entwickeln hätte man bei diesen Künstlern genug Fotos für eine ganze Galerie.
Bei dem Film, „Book of Eli“ gefiel mir die Grundidee des Films und für mein Fotoprojekt hatte ich das Thema:
„Die Erde ist kaputt. Keine Zombies, kein Atomkrieg, usw. Wir haben einfach so weiter gemacht wie die letzten 100 Jahre.
Wie würde jemand aussehen, der keine militärische Kampfmaschine ist und den Untergang irgendwie durch Überlebenswille überstanden hat.
Pragmatische Kleidung. Nur so viel Ausrüstung, die man auch gut tragen kann. Keine Elektronik.“

Für solche Projekte greife ich gerne auf Models zurück, mit denen ich schon einmal zusammen gearbeitet habe. Das Model muss nicht nur vom Aussehen zum Thema passen, sondern auf vom Typ und von der Art.
In diesem Fall fiel mir Nadine ein, mit der ich ca. 1,5 Jahre vorher schon einmal ein Photoshooting hatte.
Natürlich war ich nach der positiven Rückmeldung total happy und so ging es an die Planung der verschiedenen Sets.
Was ich so brauchte:

Kleidung:

Jacke
karierte Hemden
diverese Hemden
diverse Unterhemden
Sonnenbrille
Haarband
Cargo-Hose
Alte Jeans,
Stiefel
BW-Wollsocken
alte Lederjacke
Uhr mit Klettverschluss
Halskette mit einer kleinen Pfeilspitze
Lederarmbänder
Shemag-Schal

Ausrüstung:

Rucksack,
künstlicher Stacheldraht,
Tierfalle,
Atemschutzmaske mit ABC Filter,
Machete,
Messer,
Beil,
Pistole (Spielzeug)
Gewehr (Spielzeug)
Baseballschläger (abgenutzt mit Kunstblutspuren)
Bibel

Wir haben uns für ein Shooting im Studio entschieden, da im Januar die Wetterbedingungen für draußen nicht wirklich praktisch sind.

Für den Lichtaufbau kamen diverse Lichtformer und teilweise 5 Studioblitze mit 3x 500ws und 2x250ws zum Einsatz.
Wir haben das Shooting vor einem neutralen Grauhintergrund durchgeführt, damit ich nachher am PC ein passendes Composing zusammenstellen konnte.
Ein 50% grauer Hintergrund wird in Photoshop in den Modus „Ineinander kopieren“ gesetzt. Dadurch wird alles durchsichtig was exakt 50% grau ist. Die Person, Ausrüstung, etc wird dann ausmaskiert. Hier muss man aber nicht 1.000% sein. Diese Art des Composing vergibt einiges.
Die Hintergründe stammen von einer kleinen Fototour durch einen Hafen in der Nähe.

Nach der Ankunft von Nadine sind wir noch einmal die Bildideen durchgegangen und wir haben die Bildreihenfolge festgelegt. Sie wurde von ihrem Freund begleitet, was ich persönlich befürworte, auch wenn wir schon zusammen gearbeitet haben. So habe ich gleich einen Assistenten. Ein Fototermin ist keine Sache für Hinterzimmer. Offenheit und Ehrlichkeit sind wichtig und natürlich ist eine Begleitperson herzlich willkommen.
Während Nadine sich im Aufenthaltsraum umgezogen hat, habe ich das Studio vorbereitet. Natürlich habe ich einen Tag vorher schon mal die Heizung vorsorglich hoch gedreht, damit wir ein angenehmes Arbeitsklima hatten.
Nadine ist eine Frohnatur und umso schwerer ist es für sie nicht freundlich zu schauen. Böse gucken geht gar nicht. Dafür ist sie einfach nicht der Typ. Wir haben in 3 Stunden unsere Sets durchgeführt.
Netterweise hat mir zwei Tage vor dem Fototermin noch eine gute Freundin zwei alte Stühle überlassen, die wir hervorragend für unser Photoshooting nutzen konnten. Einen passenden Hintergrund hatte nicht schon seit längerem auf dem PC.
Innerhalb von einem Nachmittag war dann auch schon wieder alles vorbei. Für mich begann nun die Zeit am PC. Ein Composing ist natürlich viel aufwändiger wie eine einfache Retusche, bietet aber auch den Vorteil, verschiedene Sachen auszuprobieren.
Es war jetzt das zweite Photoshooting mit Nadine und es wird sicherlich nicht das Letzte sein.